Lee Shapiro ist
Richter im Ruhestand. Er ist auch einer der wirklich liebenden Menschen.
An einem Punkt in seiner Karriere
erkannte Lee, dass Liebe die größte Macht ist, die es gibt.
In der Folge wurde Lee ein "Umarmer". Er fing an, jedem eine Umarmung anzubieten.
Seine Kollegen tauften ihn den �umarmenden Richter� - im Gegensatz zum
hängenden Richter. Der Aufkleber an seinem Auto lautet: �Geh mir nicht
auf die Nerven. Nimm mich in den Arm.�
Lee erfand, was er seinen �Herz-Beutel�
nannte. Auf der Außenseite steht: �Ein Herz für eine Umarmung�.
Innen enthielt er dreißig kleine rote, bestickte Herzen mit Klebefilm
auf der Rückseite. Lee nahm seinen Herzbeutel, ging unter Menschen
und bot ihnen ein kleines rotes Herz im Tausch für eine Umarmung an.
Lee ist deswegen so bekannt geworden,
weil er oft zu Konferenzen und Versammlungen eingeladen wurde, wo er seine
Botschaft der bedingungslosen Liebe vermittelte. Während einer Konferenz
in San Francisco forderte ihn der lokale Nachrichtensender heraus: "Es
ist leicht, Leute hier in der Konferenz in den Arm zu nehmen, die selbst
gewählt haben, hier zu sein. Aber in der Wirklichkeit funktioniert
das nie."
Sie forderten Lee auf, auf den
Strassen von San Francisco Umarmungen anzubieten. Gefolgt von einem Fernsehteam
des lokalen Nachrichtensenders ging Lee auf die Strasse. Zuerst näherte
er sich einer vorbeigehenden Frau. "Hallo, ich bin Lee Shapiro, der umarmende
Richter. Ich gebe diese Herzen im Tausch für Umarmungen". "Klar."
erwiderte sie. "Zu einfach", wandte der lokale Kommentator ein. Lee sah
sich um. Er sah eine Politesse, die es mit dem Besitzer eines BMW nicht
leicht hatte, dem sie einen Strafzettel gab. Er marschierte auf sie zu,
das Kamerateam im Schlepptau und sagt: " Sie sehen aus, als ob Sie eine
Umarmung gebrauchen könnten. Ich bin der umarmende Richter und ich
biete ihnen eine an". Sie akzeptierte sie.
Der Fernsehkommentator forderte
Lee ein letztes Mal auf: "Sehen Sie, da kommt ein Bus. Busfahrer aus San
Francisco sind die härtesten, griesgrämigsten, gemeinsten Leute
in der ganzen Stadt. Lassen Sie uns sehen, ob Sie ihn dazu kriegen, Sie
in den Arm zu nehmen". Lee nahm die Herausforderung an.
Als der Bus an die Bordkante
fuhr, sagte Lee. "Hallo, ich bin Lee Shapiro, der umarmende Richter. Dies
muss einer der anstrengendsten Jobs in der ganze Welt sein. Ich biete Leuten
Umarmungen an, um die Bürde etwas zu erleichtern. Möchten Sie
eine?� Der 1,90 Meter große, 104 Kilo schwere Busfahrer kam von seinem
Sitz herunter, trat heraus und sagte: "Warum nicht"? Lee nahm ihn in den
Arm, gab ihm ein Herz und winkte zum Abschied, als der Bus abfuhr. Das
Fernsehteam war sprachlos. Schließlich sagte der Kommentator: �Ich
muss zugeben, ich bin sehr beeindruckt".
Eines Tages erschien Lees Freundin
Nancy Johnston vor seiner Tür. Nancy ist ein professioneller Clown
und sie trug ihr Clownkostüm mit Schminke und allem. "Lee, nimm Dir
ein paar von Deinen Herz-Beuteln und lass uns zum Behindertenheim gehen".
Als sie im Heim ankamen, fingen
sie an, farbige Ballonhüte, Herzen und Umarmungen an die Patienten
zu verteilen. Lee fühlte sich unbehaglich. Er hat noch nie zuvor Leute
umarmt, die unheilbar krank, schwer zurückgeblieben oder Tetraplegiker
waren. Es war eine ziemliche Anstrengung. Aber nach einer Weile wurde es
einfacher für Nancy und Lee, die inzwischen ein Gefolge von Ärzten,
Schwestern und Pflegern hatten, die ihnen von Station zu Station folgten.
Nach etlichen Stunden erreichten
sie die letzte Station. Dies waren 34 der schwersten Fälle, die Lee
in seinem Leben gesehen hatte. Das Gefühl war so bitter, dass es ihm
den Mut nahm.
Aber aus ihrer Verpflichtung
heraus, ihre Liebe zu teilen und etwas zu verändern, fingen Nancy
und Lee an, sich durch den Raum zu arbeiten, das medizinische Personal
im Gefolge, von denen jeder inzwischen ein Herz an seinem Kragen und einen
Ballonhut auf dem Kopf hatte.
Schließlich kam Lee zum
letzten Patienten, Leonard. Leonard trug ein großes weißes
Lätzchen, auf das er sabberte. Lee sah Leonard an, der auf sein Lätzchen
tropfte und sagte: �Lass uns gehen Nancy, es gibt keine Möglichkeit,
zu diesem Menschen durchzudringen.� Nancy erwiderte: �Komm schon, Lee,
er ist ein Mitmensch, oder nicht?� Dann setzte sie einen lustigen Ballonhut
auf seinen Kopf. Lee nahm eines seiner kleinen roten Herzen und setzte
es auf Leonards Lätzchen. Er holte tief Atem, beugte sich hinunter
und nahm Leonard in den Arm.
Plötzlich begann Leonard
zu kreischen: �Iiiiihh! Iiiiihh!�. Einige der anderen Patienten im Raum
begannen, mit Gegenständen zu klappern. Lee wandte sich um eine Art
Erklärung an das Personal und konnte nur feststellen, dass alle Ärzte,
Schwester und Pfleger weinten. Lee fragte die Oberschwester: �Was geht
hier vor?�
Lee wird nie vergessen, was sie
sagte: �Das ist das erste Mal im 23 Jahren, dass wir Leonard haben lächeln
sehen.�
Wie einfach ist es, im Leben
anderer etwas zu verändern.
Diese und andere Geschichten,
die das Herz erwärmen, findest Du in der Bücher-Reihe "Hühnersuppe
für die Seele" von Jack Canfield und Mark Victor Hansen.
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